Hessen unter sich: Von links: Peter Schupp, Marion Schupp, Andrea Petkovic, Julia Arndt und Verena Zenker

Letztes Jahr noch Leipzig und Rumänien, jetzt Hawaii: Die Fed-Cup-Reisegruppe des TC Niddatal war Anfang Februar wieder mitsamt Trommel auf Reisen und hat die deutschen Tennisdamen lautstark bei deren Spiel gegen das US-Team auf Maui unterstützt.

„Small but boisterous“, so beschrieb die US-Presse den deutschen Fanblock, übersetzt heißt das so viel wie klein aber stürmisch. Bewaffnet mit Vuvuzelas, Pfeifen und Klatschpappen haben die etwa zwanzig deutschen Fans angeführt von den Niddatalern mit ihrer Trommel fast im Alleingang für Stimmung am Center Court der Royal Lahaina Tennis Ranch gesorgt. Während die Tennisanlage inmitten eines Hotelresorts wenig Fed-Cup-Glanz versprühte, sollte zumindest die Stimmung dem Wettbewerb gerecht werden.

Einen kurzen Stimmungsabfall sorgte dann aber die Hymnenpanne bei der Eröffnungszeremonie am Samstag, als der amerikanische Sänger inbrünstig die falsche Strophe der deutschen Hymne sang und so für allgemeine Bestürzung sorgte. Nach dem ersten Schock stimmten die deutschen Fans dann aber einfach selbst aus voller Kehle den richtigen Text an.

In der ersten Partie des Tages zwischen Andrea Petkovic und der eher unbekannten Allison Riske musste sich die Deutsche nach einem spannenden ersten Satz, der erst im Tie-Break an die US-Amerikanerin ging, in zwei Sätzen geschlagen geben. Alles Anfeuern des deutschen Fanblocks half leider nicht. Im zweiten Spiel trat Julia Görges gegen die Nummer 1 der US-Damen, Coco Vandeweghe an. Doch ein heftiger Wolkenbruch, der die komplette Tennisanlage unter Wasser setzte, machte dem Spielplan einen Strich durch die Rechnung. Das Spiel wurde abgebrochen und auf Sonntagmorgen verlegt.

Dieser begann mit einer schon zu erwartenden Hiobsbotschaft: Görges, die am Vortag auf einer feuchten Linie ausgerutscht war, konnte aufgrund einer Knieverletzung nicht mehr antreten. Somit stand es 0:2 aus deutscher Sicht, eine denkbar schlechte Ausgangsposition, die dem Enthusiasmus der deutschen Fans jedoch keinen Abbruch tat. Lautstark zog man auf dem Centercourt ein und machte so von Anfang an deutlich, dass man auf den Rängen alles geben würde, damit die deutschen Damen auf dem Platz das Unmögliche möglich machen und das Ergebnis noch drehen können.

Und zunächst sah es gut aus. Andrea Petkovic drehte auf gegen Coco Vandeweghe und sicherte sich den ersten Satz souverän. Im zweiten Satz brachte dann aber eine wohl eher strategische Verletzungspause der US-Amerikanerin Petkovic aus der Ruhe. Der Lauf von Petkovic war trotz ständiger Anfeuerungsrufe gestoppt, die Darmstädterin musste sich in drei Sätzen geschlagen geben und der Gesamtsieg der US-Damen war besiegelt.

Für die deutschen Damen und ihre Fans geht es nun im April in der Relegation vor heimischer Kulisse in Stuttgart gegen die Ukraine um den Verbleib in der Weltgruppe. Mit dabei ganz sicher auch wieder die Niddataler Delegation mit ihrer Trommel.

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